Planspiel Kommunalpolitik – Ohne Jugend ist kein Staat zu machen 

„Ohne Jugend ist kein Staat zu machen“. Alle wissen es, doch jeder geht anders damit um. Die Politiker beklagen das mangelnde Interesse der Jugendlichen an Politik, die Jugendlichen die fehlenden Möglichkeiten der Beteiligung – wenn denn Politik überhaupt ein Thema ist. Die Klischees stehen fest, die Vorurteile sitzen tief. Alles übertrieben? Natürlich! Die Schüler der 10. Klassen der Oberschule Kreischa haben wieder gezeigt, dass sie sich sehr wohl für die Probleme in ihrer Gemeinde interessieren. Sie waren mittendrin als aktiver Gestalter im demokratischen Entscheidungsprozess.

Das Planspiel Kommunalpolitik wird seit 2006 sehr erfolgreich an unserer Schule durchgeführt. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat durch das Planspiel zum 9. Mal unseren Jugendlichen die Grundlagen der Kommunalpolitik nähergebracht. Die Schüler besuchten am 23. Januar die echte Gemeinderatssitzung in Kreischa. Anschließend suchten sie sich eigene Themen, bereiteten diese dann in Fraktionen für die gespielte Sitzung vor und schrieben Anträge und Anfragen in Zusammenarbeit mit unseren „echten“ Gemeinderäten.

Der Höhepunkt dieser drei sehr arbeitsintensiven Tage war die gespielte Sitzung mit den jugendlichen Räten im Vereinshaus. Die Schüler schlüpften für einen Nachmittag in die Rolle der Gemeinderäte und verbannten die erfahrenen Kommunalpolitiker auf die Zuschauerplätze. Als der Bürgermeister Herr Schöning diese besondere Sitzung eröffnete, war von Politikverdrossenheit und Vorbehalten der Jugendlichen rein gar nichts zu spüren.

Braucht die Gemeinde Kreischa einen Jugendclub, damit die Jugend des Ortes einen gemeinsamen geschützten Treffpunkt erhalten kann? Nach Ansicht der Schüler fehlt in Kreischa noch immer ein Ort, der für alle nutzbar ist. Nachdem letztes Jahr bereits ein Antrag für einen Grillplatz an der Hermsdorfer Straße diskutiert wurde, gab es dieses Jahr einen ähnlichen Vorschlag: ein Pavillon im Kurpark. Ob für Hochzeiten, öffentliche Veranstaltungen oder einfach nur zum Beisammensein, die Schüler wünschen sich solch einen Ort. Auch wenn der Vorschlag am Ende Zustimmung erhielt, wurde im Vorfeld heftig diskutiert und Gegenargumente genau betrachtet.

Die Anfragen und Anträge, die im Vereinshaus zur Sprache kamen, nahm der Bürgermeister Herr Schöning entgegen. Auch dieses Jahr, war er der Bitte der Friedrich-Ebert-Stiftung gefolgt, die Gemeinderatssitzung innerhalb des Planspiels zu leiten. Und es wurde diskutiert.  Hartnäckig hält sich die Forderung der Schüler nach einem Radweg von Dresden nach Kreischa. Nach Angaben der SZ, soll bis 2025 ein Radweg durch das Lockwitztal entlang der Straße wirklich realisiert werden.

Die Aufregung der Schüler war an diesem Nachmittag deutlich zu spüren, doch während der anderthalbstündigen Sitzung entspannte sich so mancher in „seiner“ Fraktion. Die Jugend diskutierte heiß und versuchte dabei sachlich zu bleiben. Mancher Lacher entstand in der Runde, wenn zu wenige sich an der Abstimmung beteiligten oder der Bürgermeister die Gemeinderäte erinnerte, dass sie jetzt keine Schüler seien. Doch Lehrer, Schüler und Gemeinderäte waren sehr zufrieden. Wir bedanken uns sehr bei der Friedrich-Ebert-Stiftung für die Durchführung des Projekts und natürlich geht unser voller Dank an die Gemeinderäte, die sich die Zeit genommen haben mit den Schülern die Anträge und Anfragen auszuarbeiten. In erster Linie hat das Planspiel da Interesse der Jugendlichen an Politik geweckt. Die Schüler berichteten, dass einige jetzt sehr wohl Lust an Mitgestaltung und Mitsprache haben. Vielleicht haben sie später den Mut sich politisch zu beteiligen, ihre Vorstellungen und Wünsche zu artikulieren und bestenfalls durchzusetzen.

Frau Alban

 

Projekttag 1: Ein Teamspiel für das Gemeinschaftsgefühl

 

Projekttag 2:  Unser Gemeinderäte unterstützen beim Ausarbeiten

 

Projekttag 2: Beim Ausarbeiten der Anfragen und Anträge

Planspielfinale: Bürgermeister Herr Schöning beantworten Anfragen der "Schülergemeinderäte"

 

Planspielfinale: Im Vereinshaus in Kreischa (Sitzungseröffnung)

 

Planspielfinale: Abstimmung

 

Planspielfinale: Die meisten Anträge der Schüler wurden angenommen.

Planspielfinale: 34 "Gemeinderäte" stimmt ab

 

Planspielfinale

 

Zum Abschluss gab es wieder ein Bild für die Gemeinde als Erinnerung.

Unser besonderer Dank gilt der Friedrich-Ebert-Stiftung und ihren tollen Teamern,

unseren Gemeinderäten und dem Bürgermeister Herrn Schöning