Das Gespräch mit dem Zeitzeugen Pavel Stránský und der Klasse 10 der Mittelschule Kreischa
wurde moderiert von Werner Imhof der Brück - Most - Stiftung.

Einen Tag nach dem wir das KZ in Buchenwald besichtigt hatten, wurden wir gleich noch einmal mit dem Thema Holocaust konfrontiert.
Am 24.11.2011 besuchte uns der Zeitzeuge Pavel Stránský, der als Jude die schreckliche Zeit der Judenvernichtung miterlebt hat. Herr Stránský erzählte uns, wie er, mit seiner damaligen Freundin Véra und ihren Eltern in das KZ Theresienstadt kam. Danach wurden sie in das KZ Auschwitz-Birkenau gebracht. Davor heiratete er Véra, da sie nur so mit ihm mitkommen durfte. Dort überlebte er wahrscheinlich nur, weil er auf die dort gefangenen Kinder aufgepasst hatte. Später wurde er nach Schwarzheide deportiert, da er den Verhältnissen entsprechend noch fit war, wobei er trotzdem nur noch 35 kg zu dieser Zeit wog. Dort arbeitete er in einer Waffenfabrik.
Sein letztes Ziel sollte der „Todesmarsch“ zurück in das Ghetto Theresienstadt sein. Pavel Stránský musste in Holzschuhen und einem Schlafanzug diesen Weg erlaufen. Doch er überlebte und kam in Theresienstadt an. Aber frei war er deswegen noch nicht. Da im Ghetto der Flecktyphus die Menschen befiel, wurden alle Häftlinge nicht entlassen, auch wenn sie nicht erkrankt waren. Doch Pavel Stránský hatte einen Plan, wodurch er sich und andere Häftlinge befreien konnte und kam frei.
 
Später traf er seine Frau Véra wieder, sie heirateten ein zweites Mal und lebten gemeinsam in Tschechien. Herr Stránský betonte in seiner Geschichte immer wieder, dass er nur durch die Liebe zu seiner Frau überlebt hat. Er wollte die Hoffnung nicht aufgeben, sie wieder zu sehen und frei zu sein und wie man sieht, hat es sich gelohnt.

Laura Zscheile
Klasse 10

 

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